Kelten, Kunst und Kult erleben – Aus Kelten werden Römer

Im Oktober 2009 eröffnete das Landesmuseum Birkenfeld die neue Dauerausstellung „Kelten, Kunst und Kult erleben“.

Wer waren die im Birkenfelder Land lebenden keltischen Vorfahren? Das Bild, das die antiken Gelehrten und Geschichtsschreiber zeichnen, hat Vorurteile und Klischees geprägt, in denen die Kelten häufig als rohe, saufende Barbaren und todesmutige Krieger dargestellt werden.

Zahlreiche Originale zeigen in der Ausstellung die detailreiche Verzierungen keltischer Handwerkskunst.

Zahlreiche Originale zeigen in der Ausstellung detailreiche Verzierungen keltischer Handwerkskunst.

Station Siesbach "Kipp" in der Keltenausstellung

Eine Station: Siesbach „Kipp“
Funde und Erkenntnisse aus den Ausgrabungen

Im Museum Birkenfeld wird mit der neu konzipierten Keltenausstellung ein völlig neuer Blick auf Lebensweise, Kunst und Religion der Kelten ermöglicht. Acht Themenstationen mit Rekonstruktionen informieren den Besucher über Bauern, Handwerker, Künstler, Fürsten, Druiden, Götter und Orakel von der keltischen bis zur römischen Kulturepoche. Originalfunde aus der Sammlung des Museums, ergänzt durch Repliken, geben Einblicke in das Leben, in Kunsthandwerk, Totenkult und Religion der Kelten. In ihre Siedlungszeit im Hunsrück und an der Nahe fällt der Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit. Zudem galten die Kelten als meisterliche Schmiede und als Herren des Feuers.

Replik einer Bronze Statuette, die Figur steht auf dem rechten Bein. Beide Arme fehlen ab der Schulter und der linke Unterschenkel fehlt.

Die Replik der römischen Gottheit Sol ist Teil der Ausstellung.

Die Epoche der Keltenzeit im Birkenfelder Land wäre unvollständig beschrieben, würde man nicht die Zeit danach erwähnen, als aus den Kelten Römer wurden. Auch sie haben sichtbare Zeichen hinterlassen, wie man an dem kostbaren Originalfund eines römischen Bronzegeschirrs mit Kanne, Weinsieb und Kelle oder auch an Funden aus der Götterwelt erkennen kann.

Besonderes Augenmerk verdient eine Bronzestatuette, die 2017 bei Hottenbach gefunden wurde und seit Juni 2018 die Ausstellung bereichert. Die außergewöhnliche Figur stellt vermutlich die römische Gottheit Sol dar. Das kostbare Original der hier gezeigten Kopie befindet sich im Landesmuseum Trier.

Wer in der Ausstellung aktiv auf Spurensuche gehen möchte, findet „hilfreiche Hände“. Sie weisen darauf hin, wo interessante Exponate entdeckt werden können. Rekonstruierte Gerätschaften oder Kopien von Fundobjekten dürfen an Mitmach-Stationen angefasst oder ausprobiert werden. Antike Instrumente erklingen wie einst bei griechischen und römischen Festen. Drei Media-Stationen ermöglichen es darüber hinaus, mehr über das Leben der Kelten und Römer zu erfahren.

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Beispiele der Erzverarbeitung durch die Kelten im Naheraum.